Was hat er für Aufsehen gesorgt, als Yuki während unseres Sommerfests einfach nur so in seinem Auslauf stand. So ruhig und ausgeglichen, in der Sonne glitzernd und scheinbar vollkommen im Reinen mit sich selbst. Nur zwei Wochen vorher, Ende Juli, wurde der Shiba Inu - Rüde bei uns abgegeben. Seine Halter hatten sich getrennt und wegen der Arbeit hätte der so liebgewonnene Vierbeiner doch zu lang allein ausharren müssen.

Yuki würden wir als recht klassischen Shiba bezeichnen: aufgeweckt, intelligent und reserviert gegenüber Unbekannten. Statt eines treudoofen Dackelblicks setzt er auf selbstherrliche Knopfaugen, die gezielt durch Fremde hindurchschauen können. Er will nicht mit jedem gut befreundet sein, sondern setzt auf echte und ausgewählte Freundschaften, die dafür umso mehr in die Tiefe gehen. Denn ganz ehrlich: Wer steht schon auf Smalltalk und die immer wiederkehrende Reduzierung auf Äußerlichkeiten?!

Ausgedehnte Spaziergänge bei jedem Wetter, ein Abend im Restaurant und hinterher tiefgründige Gespräche auf der Couch - so stellt sich Yuki sein perfektes Leben vor. In der Vergangenheit durfte er immer und überall dabei sein, egal ob in der Uni, beim Ausgehen oder im Urlaub. Am wohlsten fühlt er sich in der Nähe seiner Bezugspersonen, was auch heißt, dass er das ruhige Alleinbleiben noch intensiv üben muss.

Hat man sich Yukis Anerkennung erarbeitet, trifft man auf einen loyalen und arbeitswilligen Hund, der bereits einige Grundkommandos kennt, stubenrein und ein problemloser Beifahrer ist. Auf Druck hingegen reagiert er schnell ausfallend und macht dann sämtliche Schotten dicht. Kenntnisse über hündisches Ausdrucksverhalten und Lerntheorien sollten daher unbedingt vorhanden sein.

Wir sehen Yuki nicht bei Hundeanfängern, sondern freuen uns auf (rasse-)erfahrene Interessenten, die sich der Ursprünglichkeit des Shibas und der damit einhergehenden Charakterzüge und Eigenheiten bewusst sind.

Nach Sympathie ist Yuki mit Artgenossen verträglich. Zumindest im Tierheim aber ist er sich auch für die ein oder andere Rauferei nicht zu schade. Wir können ihn uns ebenso gut wieder als Einzelprinz vorstellen, der regelmäßig an qualitativ hochwertigen Social Walks teilnimmt.