Seiner krausen Barthaaren wegen könnte man vermuten, Daniel wäre zu dicht an einer Steckdose aufgewachsen oder hätte zu nah am Fernseher gesessen. Vielleicht sind sie aber auch nur ein nachhaltiges Andenken an eine wilde Vergangenheit.

Der süße Typ wurde uns als Teil der „Familie Floh“ an einem warmen Sommertag Anfang Juni einfach vor das Katzenhaus gestellt. Sein stumpfes Fell war schwarz von den vielen Flöhen und schon voller kahler Stellen. Hungrig und verwirrt maunzte er uns entgegen. Neben ihm seine rückseits gelähmte Partnerin Emma und zwei kleine Kätzchen. Ein furchtbares Bild.

Während seine Begleiterinnen prompt in eine Quarantänebox einziehen mussten, hatte Daniel eine Klasse darüber gebucht und bekam ein Einzelzimmer unterm Dach. Dort harrte er aus, erholte sich, wurde kastriert und medizinisch grundversorgt. Einen knappen Monat später konnte die verkleinerte Familie wiedervereint werden. Kätzchen Corazon hatte es nicht geschafft.

Daniel und Emma sind ein eingespieltes Team, wobei der Kater mit den großen Ohren der Ruhepol der Beziehung ist. Emmas draufgängerische Spielaufforderungen lässt er mehr über sich ergehen, als darauf einzusteigen, dafür begegnet er allem mit nahezu unerschöpflicher Geduld. Sogar vier Fundkätzchen, die wir später mit ins Familienzimmer setzten, wurden von Daniel adoptiert und zuckersüß mitverpflegt. In Tochter Habibi hat Mama Emma jedoch einen ähnlich wilden und verspielten Kompagnon, mit der sie sich ganz nach Gusto durchs Zimmer prügeln kann, bevor sie sich zu Daniel ins Körbchen schmiegt.

Da das Trio sich so gut ergänzt, wäre es unser absoluter Traum sie als genau solches zu vermitteln. Für sie käme die großzügige und abwechslungsreich gestaltete Wohnungshaltung in Betracht, doch auch die Option mit geregeltem Freigang schließen wir nicht aus.

Dem Menschen gegenüber ist Daniel zugewandt und verschmust. Aufgrund der Ergebnisse des ersten Blutbilds bekommt er aktuell spezielles Nierenfutter.