Mit gelähmten Hinterbeinen, zwei Kitten an der Brust sowie über und über mit Flöhen bedeckt guckte uns Emma aus der Transportbox entgegen, in welcher sie und ihre Familie einfach so vor unserem Katzenhaus abgestellt worden waren.

Die Ergebnisse der Röntgenbilder aus der Notaufnahme gaben Hoffnung: Keine Brüche, die Wirbelsäule intakt und auch der Muskeltonus im Schweif war vorhanden. Gemeinsam mit ihren Kätzchen harrte Emma mehrere Wochen in der Quarantänebox aus, musste sich täglich einen Medizincocktail reinpfeifen und Physioübungen über sich ergehen lassen. Der schlimmste Tag war jedoch der, als wir Sohnemann Corazon eines Morgens tot in seiner Box auffanden. Für Emma hingegen bedeutete es einen Neustart.

Sie erholte sich, begann erst tapsig, dann immer sicherer durch die Box und das Quarantänezimmer zu laufen. Als sie wieder behände rennen und klettern konnte, fand das Wiedersehen zwischen ihr, Tochter Habibi und ihrem Partner Daniel statt.

Mit steigendem Wohlbefinden zeigte Emma immer mehr von ihrem eigentlichen Charakter: eine aktive, verschmuste, anhängliche Katzendame, die es liebt auf Schultern zu springen und sich wilde Wrestlingmatches mit ihrer Tochter zu liefern. Daniel hingegen mimt den Gegenpol und wacht mit ruhigem Blick über das wilde Treiben seiner Familie.

Da das Trio so hervorragend miteinander harmoniert und sich ergänzt, wäre es unser großer Traum sie als genau dieses zu vermitteln. Denkbar wäre die großzügige und abwechslungsreiche Wohnungshaltung. Aber auch der späteren Möglichkeit zum geregelten Freigang ständen sie sicherlich nicht abgeneigt gegenüber. Hauptsache zusammen!