- Schlüpfdatum: 2016 (Kalle), 2019 (Bibo)

Kalle und Bibo wurden jeweils in Hamburg gefunden und in unsere Obhut gegeben. Die beiden Piepmätze haben sich bei uns im Tierheim kennen und lieben gelernt, weswegen sie nun gemeinsam nach einem liebevollen Für-immer-Zuhause suchen. Die benötigten Mindestmaße für die Voliere finden Sie hier.

Bei Kalle war der Grund für die vermutliche Aussetzung wahrscheinlich das Unterflügelekzem - eine große offene Wunde unter dem linken Flügel, die er zu diesem Zeitpunkt hatte.

Die Ursachen für die Entstehung dieses Krankheitsbildes sind noch nicht wissenschaftlich erforscht. Vermutungen reichen von schlechten Haltungsbedingungen mit viel Stress, über Allergien, bis hin zu Viruserkrankungen, falsche Ernährung oder Übergewicht. Da über diese Krankheit eigentlich so gut wie gar nichts bekannt ist, ist sie leider auch sehr undankbar in ihrer Behandlung. Man kann ausschließlich die Symptome behandeln und hoffen, dass die Ursache damit erwischt wird. Unglücklicherweise kann es auch zu Rückfällen führen, bei denen die Vögel sich stark an den betroffenen Stellen putzen und beißen, sodass es zu starken Hautreizungen, Entzündungen und offenen Wunden kommt.

Kalle wurde bei uns im Tierheim aufwändig medizinisch versorgt. Alte Vernarbungen, die ein Störgefühl und damit einen Rückfall auslösen könnten, wurden operativ gelöst. Die Wunden wurden von uns betreut und gepflegt, bis sie verheilt waren. Ob Kalle die alten Stellen auf Dauer allerdings in Ruhe lässt, können wir leider nicht sagen.

Bibo dagegen schien anfangs dem Menschen aufgeschlossen, bis er nach dem Kennenlernen mit Kalle sich dazu entschied, die Gesellschaft eines Artgenossen besser als die des Menschen zu finden. Er scheute sich dann auch nicht, seine selbstbewusste Seite zu zeigen, wenn man ihm seiner Meinung nach zu nahekam. Nachdem klar war, wo die neuen persönlichen Grenzen von Mensch und Vogel liegen, glätteten sich die Wogen auch wieder.

Kalle und Bibo sind Träger des Circovirus, welches bei Papageien die Krankheit PBFD auslösen kann. Was zunächst nach einem tollen Clubnamen klingt, hat leider einen ernsten Hintergrund. PBFD ist die Abkürzung für Psittacine Beak and Feather Disease – übersetzt: Schnabel- und Federkrankheit der Papageien. PBFD gilt als hoch ansteckend für andere Papageien, weshalb Bibo und Kalle nur gemeinsam und nicht zu gesunden Papageien vermittelt werden.

Bis die feinen Herren ihr wohlverdientes Für-immer-Zuhause gefunden haben, würden wir uns über eine Patenschaft sehr freuen.

Möchten Sie Kalle und Bibo ein fürsorgliches Zuhause schenken? Dann schicken Sie bitten die ausgefüllte Selbstauskunft sowie einige Fotos der Voliere an kontakt@hamburger-tierschutzverein.de. 23.08.2024